Wer einen Kredit aufnimmt, muss das geliehene Geld nach einer vereinbarten Zeit vollständig an den Kreditgeber zurückzahlen – innerhalb der sogenannten Kreditlaufzeit. Im Gegensatz zum Zinssatz, den die Bank festlegt, können Sie als Kreditnehmer die Laufzeit in vielen Fällen frei wählen. Das bietet Ihnen viel Flexibilität bei der Gestaltung Ihres Kredits. Wir zeigen Ihnen hier anhand von Rechenbeispielen, wie die Kreditlaufzeit sich auf die monatlichen Raten auswirkt und wie Sie die beste Laufzeit für Ihren Kredit finden.
Die Kreditlaufzeit bezeichnet den Zeitraum, in dem Sie Ihren Kredit inklusive aller Kreditkosten vollständig zurückzahlen müssen. Sie wird auch als „Finanzierungsdauer“ bezeichnet.
Die Laufzeit ist im Kreditvertrag festgehalten. Kreditlaufzeiten sind sowohl für den Kreditnehmer als auch für die Bank bzw. das Kreditinstitut sehr wichtig: In beiden Fällen schaffen sie Planungssicherheit. Der Kreditnehmer kann genau überblicken, bis wann der Kredit zurückgezahlt sein muss, und die Bank erhält für die Dauer der Laufzeit regelmäßig Zinsen.
Besonders wichtig ist die Kreditlaufzeit auch, wenn Sie mehrere Kreditangebote vergleichen möchten. Um ein Angebot zu erhalten, müssen Sie immer die gewünschte Laufzeit angeben. Auch die zahlreichen Kreditrechner im Internet fragen danach.
Sobald beide Parteien den Kreditvertrag unterzeichnet haben und die Vertragsunterlagen vollständig zugegangen sind, beginnt die Kreditlaufzeit – es sei denn, im Vertrag ist explizit etwas anderes vereinbart. Sobald die letzte Kreditrate und alle Kosten komplett zurückgezahlt wurden, endet die Laufzeit.
Gängige Ratenkredite werden üblicherweise mit einer Kreditlaufzeit von ein bis sieben Jahren angeboten. Bei Younited können Sie Kredite mit Laufzeiten von 6 bis 84 Monaten erhalten. Je nach Anbieter sind aber auch abweichende Regelungen möglich. Manche Kreditgeber vergeben zum Beispiel nur sehr kurzfristige Kredite (oft bei Minikrediten der Fall), während bei Immobilienkrediten Laufzeiten von mehreren Jahrzehnten üblich sind.
Eine Besonderheit stellen sogenannte Rahmenkredite dar, zu denen auch der Dispositionskredit gehört. Zwar wird auch hier eine Kreditlaufzeit vereinbart, aber Sie können über das Geld unabhängig davon flexibel verfügen und es je nach Bedarf nutzen oder wieder zurückzahlen.
Schauen wir uns anhand eines Beispiels an, wie unterschiedliche Laufzeiten sich auf die Raten und die Kosten inklusive Zinsen auswirken. Wir gehen für diesen Kreditvergleich von folgenden Eckdaten aus:
So verändern sich die Konditionen für die Finanzierung bei unterschiedlichen Laufzeiten:
Kreditlaufzeit | Monatliche Rate | Gesamtbelastung (Zinsen + Kreditkosten) |
3 Jahre | 297,07 € | 694,38 € |
5 Jahre | 186,02 € | 1.161,21 € |
10 Jahre | 103,20 € | 2.384,48 € |
Wie Sie in der zweiten Spalte sehen, verringert sich bei einer längeren Laufzeit die monatliche Rate. Die Rate sinkt, da mehr Zeit zur Verfügung steht, um das Geld zurückzuzahlen. Gleichzeitig bringt eine lange Laufzeit jedoch höhere Kosten für Zinsen mit sich, wie Sie in der dritten Spalte erkennen können.
Tipp: Eine Bank verlangt nicht automatisch einen höheren Zinssatz, wenn Sie eine längere Laufzeit wünschen. Fragen Sie gezielt nach, ob es eine Schwelle für veränderte Konditionen gibt. Unabhängig davon bedeutet eine längere Laufzeit aber in aller Regel insgesamt eine höhere Belastung durch Zinsen.
Bisweilen werden diese beiden Begriffe verwechselt. Ausschlaggebend für die Kreditlaufzeit ist, dass am Ende dieser Laufzeit der Kredit wirklich komplett zurückgezahlt sein muss.
Die Zinsbindungsfrist gibt hingegen an, für welchen Zeitraum ein fester Sollzinssatz vereinbart wurde. Das ist insbesondere bei Immobiliendarlehen üblich: Hier wird der Zinssatz oft für 10 oder 20 Jahre festgeschrieben. Das bedeutet jedoch noch nicht, dass der Kredit zu diesem Zeitpunkt bereits getilgt ist. Gibt es noch eine Restschuld, benötigen die meisten Kreditnehmer eine Anschlussfinanzierung. Oft ist es möglich, den Kredit bei der bisherigen Bank zu verlängern, manchmal ist aber auch eine Umschuldung sinnvoller.
Die optimale Kreditlaufzeit passt gut in Ihr monatliches Budget und führt trotzdem zu einer möglichst schnellen Tilgung des Kredits, damit weniger Zinsen anfallen. Um die passende Laufzeit zu berechnen, sollten Sie persönliche Bedürfnisse, Ihre finanzielle Situation und auch eventuelle Richtlinien der Bank berücksichtigen: