Wie der Name schon andeutet, verrät die Kreditwürdigkeit, ob eine Person „eines Kredites würdig“ ist. Was hochtrabend klingt, bedeutet ganz einfach: Mit einer Kreditwürdigkeitsprüfung wird ausgewertet, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Person ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Schließlich möchte ein Unternehmen oder auch eine Bank bei einem Vertrag sichergehen, dass das Geld für die Leistung auch (zurück-)gezahlt wird. Es geht also darum, einen Zahlungsausfall möglichst zu vermeiden.
Die Kreditwürdigkeit, die auch „Bonität“ genannt wird, setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen. Gerade für Kreditnehmer ist es vorteilhaft, eine gute Kreditwürdigkeit nachweisen zu können. Sie erhöhen dadurch nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass die Kreditvergabe überhaupt gewährt wird, sondern Kreditinstitute bieten bei guter Bonität auch günstigere Konditionen an. Wichtig ist die Kreditwürdigkeit aber nicht nur für Kredite, sondern auch für andere Verträge, zum Beispiel Mietverträge, Handyverträge oder Ratenkäufe.
Bei einer Kreditvergabe müssen die Banken bzw. Kreditinstitute allerdings die sogenannte „Kreditwürdigkeitsprüfung“ durchführen, um das Risiko eines Zahlungsausfalls zu reduzieren – dazu sind sie verpflichtet.
Eine Definition von Kreditwürdigkeit könnte lauten, dass es um die finanzielle Vertrauenswürdigkeit eines Kreditnehmers oder Vertragspartners geht. Die Bonität lässt sich in wirtschaftliche und persönliche Kreditwürdigkeit unterteilen.
Die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit wird nach klaren Daten berechnet. Hier werden vor allem das regelmäßige Einkommen und die regelmäßigen Ausgaben berücksichtigt: Gibt die finanzielle Situation überhaupt genug Spielraum her, um einen eventuellen Kredit zurückzuzahlen? Hier bietet sich eine genaue Haushaltsrechnung an. Bei größeren Kreditsummen ist diese auch Standard. Für kleinere Kredite genügt eine Überschlagsrechnung, um zu ermitteln, ob eine wirtschaftliche Kreditwürdigkeit gegeben ist.
Interessant ist aber auch die persönliche Kreditwürdigkeit. Hier geht es darum, ob die Person, die einen Kredit aufnehmen oder einen Vertrag abschließen möchte, den „guten Willen“ gezeigt hat, fällige Zahlungen pünktlich zu begleichen. Hier wird überprüft, wie die Person sich in der Vergangenheit verhalten hat. Bei der Beurteilung dieser Art der Bonität helfen die SCHUFA und weitere Auskunfteien in Deutschland.
Die SCHUFA (kurz für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“) ist eine von mehreren Auskunfteien, die Daten zum Zahlungsverhalten von Personen in Deutschland sammeln. Ähnliche Unternehmen sind Arvato Infoscore, die CRIF GmbH, Creditreform Boniversum etc. Allein die SCHUFA hält Daten zu rund 68 Millionen natürlicher Personen bereit.
Anhand von verschiedenen Kriterien wird aus diesen Daten der sogenannte SCHUFA-Score berechnet. Diesen können Kreditinstitute, Banken und andere Unternehmen abfragen, um einen Überblick über die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Person zu bekommen. Zum Beispiel wird geprüft, ob Geld in der Vergangenheit zuverlässig und pünktlich zurückgezahlt wurde. Das ist durchaus nicht immer der Fall: Im Jahr 2021 war bei 8,9 % der in der SCHUFA-Datenbank vermerkten Personen mindestens ein Negativmerkmal zu finden.
Auch spannend: Wie genau der SCHUFA-Score berechnet wird, ist ein geschütztes Geschäftsgeheimnis. Bekannt ist aber, dass unter anderem Informationen zu Girokonten, Kreditkarten, Bürgschaften, Ratenkrediten, Mobil-Leasing, Anfragen zu Krediten und Konten sowie Vertrags- und Kreditlaufzeiten mit einfließen. Nicht berücksichtigt werden hingegen persönliche Details wie der Familienstand, Religion und Nationalität sowie Gehalt und Vermögen.
Grob gesagt gilt: Je höher der Bonitäts-Score (ob von der SCHUFA oder einer anderen Auskunftei), desto besser die Kreditwürdigkeit. Das bedeutet, dass Banken und Kreditinstitute Sie als vertrauenswürdig einstufen. Sie sind dann zum einen eher bereit, Ihnen auch größere Kreditsummen zu überlassen, zum anderen fallen oft die Konditionen (z. B. der Zinssatz) günstiger aus. Kredite zu haben wirkt sich nicht unbedingt negativ auf die Bonität aus, sofern alle Raten pünktlich bezahlt werden. Es gibt hingegen verschiedene Ereignisse, die sich auf jeden Fall negativ auf die Kreditwürdigkeit auswirken. Das sind zum Beispiel:
die gekündigt wurden, ohne dass die ausstehenden Beträge zurückgezahlt wurden
z. B. Einträge aus Schuldnerverzeichnissen und Insolvenzbekanntmachungen
eine abgegebene eidesstattliche Versicherung oder gar ein Haftbefehl, um eine solche zu erzwingen
Wurde Ihre Kreditanfrage abgelehnt oder möchten Sie vor der Anfrage sicherstellen, dass Ihre Kreditwürdigkeit so gut wie möglich ausfällt? Dann können Sie folgende Dinge vorab tun: