Der SCHUFA-Score entscheidet in Deutschland darüber, ob Sie Kredite aufnehmen oder bestimmte Verträge abschließen dürfen. Was viele nicht wissen: Der SCHUFA-Score ist zum Teil auch relevant dafür, welche Konditionen Ihnen für Finanzierungen angeboten werden. Es lohnt sich also, den eigenen SCHUFA-Score zu verbessern, soweit es möglich ist. Hier erfahren Sie, wie Sie ihn positiv beeinflussen können.
Die SCHUFA, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, arbeitet mit über 10.000 Vertragspartnern zusammen – darunter Banken, Versandhandels- und Telekommunikationsunternehmen –, um die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und Unternehmen zu ermitteln. Sie sammelt Informationen über beispielsweise Kreditanfragen, Dispokredite, unbezahlte Rechnungen, Insolvenzverfahren etc. Aus diesen Daten ermittelt die SCHUFA die sogenannten SCHUFA-Scores, darunter den Basisscore, die Branchen-Scores und den SCHUFA-Orientierungswert.
Möchten Sie nun einen Kredit aufnehmen oder einen Vertrag abschließen, müssen Sie in der Regel zustimmen, dass der Kreditgeber oder Vertragspartner eine Auskunft über Ihre Bonität bei der SCHUFA einholen darf. Er erhält dann Einblicke in den SCHUFA-Score und kann dementsprechend entscheiden, ob er den Kredit oder Vertrag anbieten möchte, und, wenn ja, zu welchen Konditionen. Es gibt einige Dinge, die Sie selbst tun können, um Ihren SCHUFA-Score zu verbessern.
Tipp: Welche unterschiedlichen Scores es gibt, wann Sie die SCHUFA-Auskunft brauchen und welche Scores übermittelt werden, erfahren Sie in unserem Ratgeberartikel zum SCHUFA-Score.
Die einfachste Möglichkeit, sich über Ihren SCHUFA-Score zu informieren, ist die kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft. Diese steht Ihnen laut Datenschutzgrundverordnung einmal im Jahr zu. Besuchen Sie dazu die Auskunftsseite der SCHUFA und fordern Sie eine Datenkopie an. Sie erhalten dann Auskunft über die Daten, welche die SCHUFA über Sie gespeichert hat. Darunter befindet sich auch der sogenannte Basisscore. Dieser wird nicht an andere Anfragende herausgegeben, sondern dient dazu, dass Sie selbst Ihren SCHUFA-Score kontrollieren und ggf. verbessern können.
Der Basisscore wird in Prozent berechnet. Ab 95 % (von 100 %) gilt der Score als „gut“. Die folgende Tabelle hilft bei der Orientierung:
SCHUFA-Basisscore | Ausfallrisiko |
> 97,5 % | sehr geringes Risiko |
95–97,5 % | geringes/überschaubares Risiko |
90–95 % | zufriedenstellendes/erhöhtes Risiko |
80–90 % | deutlich erhöhtes / hohes Risiko |
50–80 % | sehr hohes Risiko |
< 50 % | sehr kritisches Risiko |
Mithilfe dieser Angaben können Sie selbst einschätzen, ob Sie daran arbeiten sollten, Ihren SCHUFA-Score zu verbessern. Anfragende erhalten jedoch stattdessen Ihren relevanten SCHUFA-Branchen-Score bzw. den SCHUFA-Orientierungswert. Die Branchen-Scores werden individuell für einzelne Branchen berechnet. Beantragen Sie zum Beispiel einen Kredit, hat das Auswirkungen auf Ihren Branchen-Score in diesem Bereich – jedoch nicht zwingend auf Ihren Branchen-Score in anderen Bereichen wie Telekommunikationsdienstleistungen oder Versandhandel. Für die Branchen-Scores gilt: Je höher der Wert, desto besser. Insgesamt ist ein Wert zwischen 9.999 (Ratingstufe A) und 0 (Ratingstufe P) möglich. Die Ratingstufen N, O und P geben an, dass bereits Zahlungsstörungen bekannt sind oder Informationen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen vorliegen, beispielsweise über eine Privatinsolvenz.
Interessant sowohl für Anfragende als auch für Sie selbst, wenn Sie eine SCHUFA-Auskunft – etwa für einen Mietvertrag – einholen, ist auch der SCHUFA-Orientierungswert. Er ergibt sich aus dem gewichteten Mittelwert der Branchen-Scores. Der SCHUFA-Orientierungswert liegt zwischen 100 und 600 und zeigt auf einen Blick, ob ein negativer SCHUFA-Eintrag vorliegt und wie die SCHUFA insgesamt die Kreditwürdigkeit beurteilt. Hier die Einteilung:
SCHUFA-Score | Ausfallrisiko |
100–199 | geringes Risiko |
200–299 | leicht erhöhtes Risiko, aber keine Informationen zu Zahlungsstörungen |
300–499 | stark erhöhtes Risiko, aber keine Informationen zu Zahlungsstörungen |
500 | Zahlungsstörungen sind bekannt |
600 | Informationen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen liegen vor |
Hinweis: Sowohl die Branchen-Scores als auch der SCHUFA-Orientierungswert werden tagesaktuell neu berechnet.
Der Basisscore wird hingegen nur alle drei Monate aktualisiert.
Wie genau der SCHUFA-Score berechnet wird, ist geheim. Auf diese Weise soll unter anderem verhindert werden, dass Menschen mit unlauteren Mitteln versuchen, ihren SCHUFA-Score zu verbessern. Es gibt jedoch einige Kriterien, welche die SCHUFA selbst öffentlich herausgibt und an denen Sie sich orientieren können.
Die folgenden Handlungen werden mit sogenannten „SCHUFA-Einträgen“ protokolliert. Entgegen dem üblichen Sprachgebrauch ist ein SCHUFA-Eintrag also nicht zwingend negativ – im Gegenteil, wer beispielsweise einen Vertrag mit monatlichen Zahlungen abschließt und diese Rechnungen auch pünktlich und regelmäßig bezahlt, erhält auf diese Weise einen positiven SCHUFA-Eintrag, der helfen kann, den SCHUFA-Score zu verbessern. Berücksichtigt werden für den Score:
Außerdem beeinflussen auch Kreditanfragen, Anfragen für bestimmte Verträge und Bürgschaftsanfragen den SCHUFA-Score. Die folgenden Kriterien berücksichtigt die SCHUFA allerdings nicht:
So soll sichergestellt werden, dass der SCHUFA-Score eine faire Einschätzung des Zahlungsverhaltens ermöglicht, unabhängig vom persönlichen Hintergrund.
Bekannt ist, dass die nachfolgenden Kriterien zu negativen SCHUFA-Einträgen führen und damit den Score negativ beeinflussen. Solche Negativmerkmale können bewirken, dass neue Kredite oder Verträge ganz verweigert werden. Wenn Sie also Ihren SCHUFA-Score verbessern bzw. erhalten möchten, vermeiden Sie