Das Mysterium SCHUFA: Was steckt dahinter?

Lernen Sie die SCHUFA zu verstehen und die Vorteile zu nutzen

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Die SCHUFA: Jeder kennt sie – oder?

„Das gibt einen SCHUFA-Eintrag!“ Den Satz haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Um die SCHUFA rankt sich so mancher Mythos. Die meisten Menschen wissen am Rande, dass sie mit Kreditwürdigkeit zu tun hat und bestimmte Daten sammelt. Wer einen Mietvertrag abschließen, einen Kredit aufnehmen oder auf Raten zahlen will, braucht eine SCHUFA-Auskunft.

Aber was steckt genau dahinter? Hier erfahren Sie im Detail, welche Auskunft die SCHUFA geben kann, welche Daten gesammelt werden und wie Sie davon profitieren können.

Was ist die SCHUFA?

Anders als oft angenommen handelt es sich bei der SCHUFA nicht um eine Behörde, sondern um ein privatrechtlich geführtes Unternehmen, das 1927 gegründet wurde. Im Jahr 2000 erfolgte die Umwandlung in die Schufa Holding AG. Die SCHUFA selbst sieht ihre Aufgabe darin, als Auskunftei Vertrauen unter Geschäftspartnern zu schaffen – zum Beispiel zwischen Kreditgebern und Kreditnehmern. Zu diesem Zweck prüft sie auf Anfrage die Bonität (Kreditwürdigkeit) einer Person oder eines Unternehmens.

Die Abkürzung SCHUFA steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Ihre Mission beschreibt die SCHUFA wie folgt: „Die SCHUFA unterstützt Menschen dabei, unkompliziert, schnell und sicher ihre finanziellen Wünsche zu erfüllen.“ So kann beispielsweise ein guter SCHUFA-Score dazu beitragen, leichter einen Kredit zu bekommen oder dafür bessere Konditionen zu erhalten. Umgekehrt haben auch Privatpersonen die Möglichkeit, Auskunft über Unternehmen einzuholen. Der bei weitem größte Anteil der Anfragen geht aber von Unternehmen aus.

Wie funktioniert die SCHUFA?

Wie funktioniert die SCHUFA?


Die SCHUFA bietet unterschiedliche Services an, zum Beispiel zur sicheren Identifizierung oder zur Betrugsprävention. Die bekannteste Dienstleistung ist aber die Prüfung der Bonität. Wenn Sie also beispielsweise einen Bankkredit aufnehmen möchten, müssen Sie zustimmen, dass von dort eine Auskunft eingeholt und auch Ihre Daten an die SCHUFA übermittelt werden. Das geschieht datenschutzkonform und oft direkt online, etwa wenn Sie im Geschäft einen Kauf auf Raten vereinbaren.

Die SCHUFA hat nach eigener Aussage Daten zu rund 68 Millionen natürlichen Personen und 6 Millionen Unternehmen in Deutschland gespeichert. Diese Daten erhalten sie unter anderem:

  • von Banken, wenn Sie ein Girokonto eröffnen oder einen Kredit aufnehmen,
  • von Kreditkartenanbietern, wenn Sie eine Karte beantragen,
  • von Mobilfunkanbietern, wenn Sie einen Vertrag abschließen,
  • von Händlern, wenn Sie auf Raten zahlen möchten und
  • von verschiedensten Stellen, wenn es zu Zahlungsausfällen kommt.


Außerdem speichert die SCHUFA folgende Daten:

Name und Anschrift

Name und Anschrift

 

 

Geburtsname und Geburtsort

Geburtsname und Geburtsort

 

 

eventuelle frühere Anschriften

Ggf. frühere Anschriften

 

 

den SCHUFA-Basisscore

Den SCHUFA-Basisscore

 

 

Über das private Vermögen, den Familienstand, persönliche Hintergründe oder das Kaufverhalten werden hingegen keine Daten erhoben. Daten zu Zahlungsausfällen werden von der SCHUFA drei Jahre lang gespeichert, nachdem die Zahlung beglichen wurde. Kreditanfragen werden nur 12 Monate lang vermerkt und andere Daten, beispielsweise über ein Girokonto, nur so lange, wie das Konto besteht. Um sicherzustellen, dass veraltete Angaben entfernt wurden, empfiehlt es sich, hin und wieder eine SCHUFA-Auskunft einzuholen – einmal im Jahr ist das kostenlos möglich.

Wissenswertes über die SCHUFA-Auskunft
Wissenswertes über die SCHUFA-Auskunft

Vermieter fragen typischerweise nach einer SCHUFA-Auskunft, wenn es um den Mietvertrag für eine Wohnung geht. Auch ein Arbeitgeber darf eine solche Auskunft verlangen, wenn der zukünftige Mitarbeiter finanzielle Verantwortung (etwa Konteneinsicht) haben wird. Besonders bekannt ist die SCHUFA im Zusammenhang mit Krediten, und auch beim Ratenkauf oder beim Abschluss eines Telefonvertrags spielt sie eine Rolle.

Banken, Händler und weitere Geschäftspartner nutzen die SCHUFA-Auskunft, um das Risiko zu beurteilen, das mit dem Vertrag einhergeht. Die SCHUFA schätzt mithilfe des sogenannten SCHUFA-Scores ein, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Kunde seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen wird. Wie genau der Score sich zusammensetzt, ist ein Geschäftsgeheimnis und daher nicht im Detail bekannt. Die SCHUFA selbst gibt aber die folgenden sieben wichtigen Faktoren an:


  • Die Eröffnung von Girokonten: Wer ein Konto über lange Zeit führt, verbessert seinen Score.
  • Kreditkarten: Eine oder zwei Kreditkarten ohne Zahlungsausfälle wirken sich positiv aus, zu viele hingegen negativ.
  • Kredite: Wer wenige Kredite regelmäßig abzahlt, erreicht eine positive Wirkung. Zu viele Kredite wirken sich negativ aus.
  • Immobilienkredit: Ein Immobilienkredit, der regelmäßig bedient wird, gilt als gutes Zeichen für die Bonität.
  • Käufe auf Rechnung: Sie sind als eher negatives Zeichen zu werten und können daher die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen.
  • Umzüge: Häufige Umzüge gehen statistisch mit schlechterer Zahlungsmoral einher. Wer lange an einem Ort lebt, profitiert in Bezug auf die SCHUFA davon.
  • Zahlungsausfälle: Wird nach zwei Mahnungen im Abstand von vier Wochen eine Zahlung nicht beglichen, wird das von der SCHUFA vermerkt. Kurzzeitige Überschreitungen einer Zahlungsfrist wirken sich hingegen nicht aus.

Wie Sie sehen, sind nicht alle SCHUFA-„Einträge“ negativ – auch wenn das als Mythos weiterhin kursiert. Aktiv am Geschäftsleben teilzunehmen und einen guten Umgang mit Geld zu zeigen, hat vielmehr sogar positive Auswirkungen. Mit dem Simulator der SCHUFA können Sie selbst einschätzen, wie es um Ihre Kreditwürdigkeit steht.

Tipps für den richtigen Umgang mit der SCHUFA

Wenn Sie Ihre Daten bei der SCHUFA gut pflegen, ist das tatsächlich vorteilhaft: Sie erhalten leichter Kredite, unter Umständen bessere Konditionen und Ratenkäufe ohne Schwierigkeiten. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihre SCHUFA-Auskunft so zu gestalten, dass sie Ihnen Vorteile bringt:

  • Research Analye Document
    TIPP 1
    Daten prüfen

    Einmal im Jahr können Sie kostenlos eine SCHUFA-Selbstauskunft anfordern. Prüfen Sie, ob alle Angaben korrekt sind und ob veraltete Einträge entfernt wurden.

  • Money Increase Grow
    TIPP 2
    SCHUFA-Score verbessern

    Wenn Zahlungen offen sind, sollten Sie diese so schnell wie möglich begleichen. Es kann auch helfen, unnötige Girokonten und Kreditkarten zu kündigen. Lesen Sie mehr dazu in unserem Ratgeber.

  • Credit Repurchase
    TIPP 3
    Umschuldung anstreben

    Wenn Sie viele Kredite bedienen, ziehen Sie einen Umschuldungskredit in Betracht. Ein einzelner Umschuldungskredit spricht für eine bessere Bonität als viele einzelne Kredite.

  • Clic Online Hand
    TIPP 4
    Kreditanfragen vermeiden

    Wenn Sie sich über Kredite informieren, stellen zunächst nur Konditionsanfragen. Diese werden von der SCHUFA nicht vermerkt. Haben Sie sich für einen Anbieter entschieden, können Sie dann gezielt eine Kreditanfrage stellen.