Was ist ein Kredit?

Definition, Zinsen und andere wichtige Begriffe hier einfach erklärt

Anfragen (unverbindlich)
Kredit: Definition, Kosten, Zinsen und Besonderheiten

Haben Sie schon einmal online Waren bestellt und diese erst im Nachhinein nach Erhalt einer Rechnung bezahlt? Oder sich von einem Freund Geld geliehen, um es eine Woche später zurückzugeben? Dann sind Sie mit Krediten schon in Berührung gekommen. Der Begriff „Kredit“ ist weit gefasst, auch wenn die meisten von uns dabei sicher an den typischen Bankkredit denken. Wir erklären Ihnen hier, welche Kreditarten es zum Beispiel gibt, welche Kosten dafür anfallen können und wie Sie die Zinskosten für einen Bankkredit berechnen.

Übrigens: Wussten Sie, dass die ersten Kredite schon vor rund 5.000 Jahren in Mesopotamien vergeben wurden? Dort konnten Bauern sich Getreidesaat leihen, die sie erst nach der nächsten Ernte zurückgeben mussten – plus einen Anteil an „Zinsen“, der als Saat oder auch als geerntetes Getreide gezahlt wurde. Im 7. Jahrhundert v. Chr. handelte man im alten Griechenland bereits mit Münzen. Sie sehen also: Kredite und Zinsen gibt es schon sehr lange.

Was ist ein Kredit genau?

Per Definition ist ein Kredit eine sogenannte Gebrauchsüberlassung von Geld oder Sachen. Einer Person wird also das Geld oder auch eine Sache „zum Gebrauch überlassen“. Allerdings ist das zum Beispiel auch bei der Miete der Fall: Schließlich leiht sich auch ein Mieter eine Sache, nämlich eine Wohnung. Er wird aber niemals Eigentümer der Wohnung, sondern darf sie lediglich für eine bestimmte Zeit nutzen. Wer einen Kredit aufnimmt, darf hingegen über das Geld oder auch die Sache, die er erhalten hat, als Eigentümer verfügen – also zum Beispiel das Geld ausgeben oder die Sache weiterverkaufen.

Derjenige, der den Kredit bekommt, heißt Kreditnehmer oder Schuldner. Er muss dem Kreditgeber (oder Gläubiger) für den Kredit eine bestimmte Gegenleistung erbringen. Beim typischen Bankkredit leiht sich der Kreditnehmer Geld vom Kreditgeber (der Bank), das ihm von nun an gehört. Er muss das Geld aber in einem vereinbarten Zeitraum zurückzahlen. Außerdem gehören zur Rückzahlung auch Zinsen. Sie machen in der Regel den größten Teil der Kosten aus, die für einen Kredit entstehen.

Wissenswert: Das Wort Kredit kommt aus dem Lateinischen. Dort gibt es das Wort „credere“, das „glauben“ oder „vertrauen“ bedeutet. Deshalb sprechen wir auch heute vom „Gläubiger“, der dem Kreditnehmer zu einem gewissen Grad vertrauen muss, wenn er ihm Geld leiht – auch wenn Kredite heute natürlich meist vertraglich geregelt sind.

Welche Kreditarten gibt es?

Es gibt viele unterschiedliche Arten von Krediten. Wie oben erwähnt, handelt es sich bereits um einen Kredit, wenn Sie Waren erhalten, die Sie noch nicht bezahlt haben – das nennt sich „Lieferantenkredit“. Anders als beim Bankkredit bekommen Sie hier aber kein Bargeld ausgezahlt, sondern Sie erhalten einen Zahlungsaufschub, dürfen also die Zahlung zu einem bestimmten Zahlungsziel (z. B. in 14 Tagen) vornehmen.

Sehr häufig kommen auch Privatkredite vor. Wenn Sie sich von einem Bekannten, einem Familienmitglied oder einem Kollegen Geld leihen – also von einer Privatperson –, dann ist das ein Privatkredit. Oft werden für diese Kredite keine Zinsen verlangt. Manchmal, aber bei Weitem nicht immer, werden Raten vereinbart, in denen der private Kredit zurückgezahlt werden soll. Achtung: Viele Banken und Kreditinstitute sprechen von einem „Privatkredit“ und meinen damit einen Konsumentenkredit. Dafür verlangt die Bank aber nahezu immer Zinsen.

Geld von einer Bank leihen und dafür Zinsen zahlen – das sind die klassischen Merkmale eines Bankkredits. Bei dieser Kreditart wird es in aller Regel einen Kreditvertrag geben, der genau regelt, wie und wann das Geld zurückgezahlt werden soll. Als „Kreditsumme“ bezeichnet man die Summe an Geld, die der Kreditgeber dem Kreditnehmer leiht. Mit „Laufzeit“ bezeichnet man die Zeit, die der Kreditnehmer für die Rückzahlung bekommt. Meist wird das Geld in monatlichen Raten zurückgezahlt, die fest oder variabel sein können.



Welche Kosten bringt ein Kredit mit sich?

Welche Kosten bringt ein Kredit mit sich?

Wenn es um Geld geht, das nicht privat verliehen wird, leiht der Kreditgeber sein Geld normalerweise nicht kostenlos aus: Er profitiert von den Zinsen, die er vom Kreditnehmer erhält. Zinsen werden üblicherweise in Prozent berechnet. Das Wort Prozent bedeutet „von Hundert“ – 5 % von 100 € sind also 5 €. Die Deutsche Bundesbank definiert Zinsen als den „Preis für das Leihen von Geld“. Wer auf seinem Konto Geld lagert – es also seiner Bank zur Verfügung stellt (leiht) –, kann von der Bank Zinsen erhalten. Wer einen Kredit aufnimmt, muss Zinsen zahlen. Wie hoch die Zinsen für einen Kredit ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Die Höhe der Kreditsumme

Die Höhe der Kreditsumme

Eine größere Kreditsumme bringt meist höhere Zinsen mit sich.

 



Die Länge der Laufzeit

Die Länge der Laufzeit

Auch längere Laufzeiten können häufig zu höheren Zinsen führen.

 



Die Kreditart

Die Kreditart

Für unterschiedliche Kreditarten können unterschiedliche Zinssätze gelten.

 



Der Kreditwürdigkeit

Der Kreditwürdigkeit

Je besser die Bonität des Kreditnehmers ist, desto niedriger die Zinsen.

 



Unterscheiden sollten Sie den Sollzins (früher auch Nominalzins genannt) und den Effektivzins. Der Sollzins gibt an, welche Zinsen die Bank für einen Kredit erhebt. Der Effektivzins (auch „effektiver Jahreszins“) beinhaltet außerdem noch alle Gebühren, die für den Kredit anfallen. Er ist also besonders wichtig, um zu berechnen, wie hoch die Kosten für einen Kredit sein werden. Der Sollzins allein ist weniger aussagekräftig.

Rechenbeispiel: So berechnen Sie die Zinsen für einen Kredit

Rechenbeispiel: So berechnen Sie die Zinsen für einen Kredit

Die Zinskosten lassen sich mit einer einfachen Formel berechnen:

(Kreditsumme x Zinssatz) / 100 = Zinskosten pro Jahr

Dazu ein Beispiel:
Sie nehmen einen Kredit über 5.000 € auf und der effektive Jahreszins beträgt 4 %. Als Laufzeit haben Sie fünf Jahre gewählt. So sieht die Rechnung aus:

(5.000 x 4) / 100 = 200

Das bedeutet, dass Sie für das erste Jahr 200 € Zinsen zahlen müssen. Im zweiten Jahr sieht die Rechnung anders aus, denn nun beträgt die Kreditsumme schon 5.200 € (5.000 € ursprüngliche Kreditsumme + 200 € Zinsen). Sie rechnen also:

(5.200 x 4) / 100 = 208

Im dritten Jahr beträgt die Summe, mit der Sie rechnen müssen, 5.408 € (5.200 € + 208 €). Führen Sie diese Rechnung für jedes Jahr durch, um die Gesamtzinsen für den Kredit zu berechnen. Für unser Beispiel betragen die Kosten insgesamt 1.083,26 €. Hier erkennen Sie auch deutlich, warum eine längere Laufzeit höhere Zinsen bedeutet.

Der Ratenkredit von Younited

Der Ratenkredit von Younited

Bei der Wahl der richtigen Kreditart sind neben den Kosten auch weitere Faktoren wichtig. So gibt es zum Beispiel zweckgebundene Kredite, die nur für einen bestimmten Verwendungszweck (zum Beispiel für den Autokauf) genutzt werden dürfen. Beachten sollten Sie außerdem, ob kostenfreie Sondertilgungen möglich sind. Haben Sie plötzlich mehr Geld zur Verfügung, als erwartet, kann es sich nämlich lohnen, einen größeren Teil des Kredits vorzeitig zurückzuzahlen und dadurch Zinsen zu sparen. Allerdings erheben manche Kreditgeber dafür Gebühren, sodass sich die Ersparnis nicht mehr wirklich lohnt.

Mit einem Ratenkredit von Younited profitieren Sie nicht nur von attraktiven Zinsen, sondern Sie können Ihren Ratenkredit auch völlig flexibel für nahezu alle Verwendungszwecke nutzen. Sondertilgungen sind kostenfrei möglich, und auch die Höhe der Raten und die Kreditlaufzeit können Sie mit großem Spielraum wählen: Vom Kleinkredit mit 1.000 € bis zu hohen Kreditsummen von beispielweise 50.000 € können Sie Ihren Wunschkredit zusammenstellen.